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Bohrtechnische und geotechnische Probleme aufgrund geologischer Besonderheiten
  • Artesik tiefer liegender Grundwasserhorizonte ist häufig an Flusstäler gebunden. Beim Anbohren dieser Horizonte wird das unter hohem Druck stehende Grundwasser nach oben ausgetrieben. Die Abdichtung des Bohrloches ist in der Regel sehr aufwändig. Artesische Bereiche sollten grundsätzlich gemieden werden.

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    Abb.1: Arteser auf einem Grundstück eines Einfamilienhauses (Quelle: TLUG)
     
  • Gebiete, in denen wasserlösliche Gesteine (Kalk, Gips) die Gefahr der Verkarstung und des Auftretens von Erdfällen und Geländesenkungen in sich bergen, häufen sich in den Zechstein-Ausstrichgebieten des Harzrandes, an den Konturen des Halleschen Permokarbonkomplexes und des Flechtinger Höhenzuges sowie bei oberflächennaher Verbreitung von Oberem Buntsandstein und Mittlerem Muschelkalk (Weferlingen-Schönebecker Scholle, Hakel, Huy, Fallstein, Oschersleben-Egelner Salzachse). Auch Gebiete mit oberflächennah anstehendem Gipskeuper (Mittlerer Keuper) können davon betroffen sein. In Karstgebieten treten oft besonders betonaggressive Wässer auf, so dass hier besondere Maßnahmen zum Schutz der Erdwärmeanlagen vorzusehen sind. Außerdem ist in dem oft kavernösen bzw. klüftigen Gestein die ordnungsgemäße Hinterfüllung des Bohrloches problematisch. Im Gipskeuper besteht zudem die Gefahr der Volumenzunahme durch Umwandlung von Anhydrit in Gips nach Kontakt mit Wasser, die zu Hebungen des Geländes führen kann. Weitere Gefährdungen können im Bereich von Salzbergbau und oberflächennahen Salzvorkommen auftreten.

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    Abb.2: Schäden an der Oberfläche aufgrund von Altbergbau oder Karst